FAHR.BOOT.
LEXIKON
Inspired in 51°12'21''N 003°14'08''E
Nautische Grundbegriffe
Die Seemannssprache ist so alt wie die Schifffahrt selbst. Doch noch heute finden viele Begriffe Anwendung in der praktischen Schifffahrt. Nicht alle der Begriffe benötigst Du für den Durchblick und die Vorbereitung auf Deinen Bootsführerschein, dennoch kann es helfen den ein oder anderen Begriff nachschlagen zu können.​
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Dir fehlt ein Begriff? Meld ihn gerne und wir nehmen ihn mit auf!​​​​​
Skipper Lexikon
Der Begriff "Achtern" bezeichnet den hinteren Teil eines Schiffes. "Achtern" bezieht sich allgemein auf alles, was sich im hinteren Bereich des Schiffs befindet, also in Richtung des Hecks. Wenn sich jemand "achtern" auf einem Schiff bewegt, bedeutet dies, dass er sich in Richtung des Hecks bewegt. Dies ist wichtig für die Navigation und Orientierung an Bord.
Ein Anker ist ein schweres Objekt, oft aus Metall, das an einem Seil oder einer Kette befestigt ist und von einem Schiff oder Boot ins Wasser gelassen wird, um das Fahrzeug an einem bestimmten Ort zu halten. Der Anker greift in den Meeresboden oder den Grund eines Gewässers, um ein Wegdriften des Schiffes durch Wind oder Strömung zu verhindern.
Ein Bugspriet ist ein starker, meist nach vorne über das Vorschiff hinausragender Baum, der bei Segelschiffen dazu dient, die Vordersegel weiter vor dem Schiff zu spannen und den Segeldruckpunkt nach vorne zu verlagern. Traditionell wurde der Bugspriet vor allem auf alten Segelschiffen verwendet, um das Vorsegel, wie das Klüversegel, zu führen. Auf modernen Schiffen ist der Bugspriet selten geworden, da die Segeltechnik und -konstruktion sich verändert haben.
Im Detail ist der Bugspriet oft in einem leichten Winkel nach oben geneigt und fest mit dem Schiffsrumpf verbunden. Er trägt zusätzlich oft noch ein oder mehrere kleine Segel, die als Klüver bezeichnet werden, sowie Takelage, die das Segel stabilisiert und Spannung hält.
Zusammengefasst ist der Bugspriet also ein wichtiger Teil der Segelvorrichtung auf traditionellen Segelschiffen, der die Funktion und Effizienz des Vorsegels unterstützt.
Ein Bugstrahlruder ist ein zusätzlicher Propeller, der als Querstrahlruder fungiert und am Bug (der Vorderseite) eines Schiffes angebracht ist. Es erzeugt seitlichen Schub, um das Bug des Schiffes nach links oder rechts zu bewegen. Dies ist insbesondere in engen oder komplizierten Fahrsituationen hilfreich, wie z.B. beim An- oder Ablegen in einem Hafen.
Ein Drempel ist eine quer im Wasser liegende, leicht erhöhte Schwelle am Boden einer Schleusenkammer – direkt unter dem Schleusentor.
Er erfüllt mehrere Funktionen:
Er verhindert, dass Sedimente oder Gegenstände durch die Schleuse gespült werden
Er hilft, die Tore besser abzudichten
Er trägt zur Stabilität der Schleuse bei
Für die Schifffahrt bedeutet das: Schiffe müssen genug Tiefgang über dem Drempel haben, sonst besteht die Gefahr des Aufsetzens.
Dies ist die Geschwindigkeit des Schiffes relativ zum Grund (Erdoberfläche unter Wasser), durch das es sich bewegt und wird Beeinflusst von Strömungen und Tiden. Wenn ein Schiff beispielsweise gegen eine starke Strömung fährt, ist seine Fahrt über Grund langsamer als seine Fahrt durchs Wasser, und umgekehrt.
Ein Fender ist ein Schutzpolster, das an der Seite eines Schiffes oder Bootes befestigt wird, um Beschädigungen am Rumpf zu verhindern. Er dient dazu, Stöße abzufangen, die entstehen können, wenn das Fahrzeug an einer Pier, einem Dock oder einem anderen Schiff anlegt. Fender bestehen oft aus robusten Materialien wie Gummi, Kunststoff oder Schaumstoff und sind in verschiedenen Formen und Größen erhältlich. Sie spielen eine wichtige Rolle beim Schutz des Schiffes und der Umgebung vor Beschädigungen durch Kontakt.
Fieren bedeutet in der Schifffahrt das kontrollierte Nachlassen oder Lösen von Tauen, Leinen oder Ketten – also das langsame und gezielte Nachgeben einer Verbindung, zum Beispiel beim Festmachen eines Schiffs oder in einer Schleuse.
Typische Situationen:
Ein Schiff wird langsam näher ans Ufer gezogen
In einer Schleuse wird die Leine nachgelassen, wenn das Wasser sinkt
Das Gegenteil von „fieren“ ist holen (also das Einziehen oder Straffziehen).
Ein Heckstrahlruder ist ein zusätzlicher Propeller, der als Querstrahlruder fungiert und am Heck (der Hinterseite) eines Schiffes angebracht ist. Es erzeugt seitlichen Schub, um das Heck des Schiffes nach links oder rechts zu bewegen. Dies ist insbesondere in engen oder komplizierten Fahrsituationen hilfreich, wie z.B. beim An- oder Ablegen in einem Hafen.
"In Fahrt" bezieht sich auf den Zustand eines Schiffes, das sich bewegt. Entweder durch eigenen Antrieb (Motor oder Segel), weil es geschleppt wird oder weil es treibt.
Ein FahrÂzeug beÂfinÂdet sich in Fahrt, wenn es weÂder vor AnÂker liegt, noch an Land festÂgeÂmacht ist, noch auf Grund sitzt. Ein FahrÂzeug, das treibt (z. B. weil es keiÂnen AnÂker geÂworÂfen hat, oder eiÂnen MoÂtoÂrenÂschaÂden hat), gilt also als FahrÂzeug in Fahrt.
Der Kiel ist der längs verlaufende Träger an der Unterseite eines Bootes oder Schiffes und bildet das Rückgrat des Rumpfes und ist oft der tiefste Punkt des Schiffes.
Er ist also ein zentraler Bestandteil eines Bootes, der zur strukturellen Festigkeit, Stabilität und guten Segeleigenschaften beiträgt. Er hilft, seitliches Abdriften zu verhindern, das Boot aufrecht zu halten und die gesamte Performance zu verbessern.
Ein Knoten ist eine Maßeinheit für Geschwindigkeit, insbesondere in der Schifffahrt.
1 Knoten (kn) entspricht 1 Seemeile pro Stunde, also exakt 1,852 Kilometern pro Stunde.
Der Begriff stammt aus der Zeit der Segelschifffahrt: Damals wurde die Geschwindigkeit mithilfe eines „Log“-Seils gemessen, das in regelmäßigen Abständen Knoten hatte. Anhand der gezählten Knoten, die in einer bestimmten Zeitspanne durch die Hand liefen, konnte die Geschwindigkeit des Schiffs bestimmt werden.
In der Schifffahrt bezeichnet eine Peilung die Bestimmung der Richtung zu einem bestimmten Objekt oder Punkt, wie etwa einem Leuchtturm, einer Boje oder einem markanten Geländepunkt. Dies erfolgt üblicherweise mithilfe eines Kompasses. Eine Peilung wird oft verwendet, um den Standort eines Schiffs zu bestimmen oder zu navigieren, indem man mehrere Peilungen zu bekannten Punkten nimmt und deren Schnittpunkt auf der Seekarte ermittelt. Dies Verfahren hilft, die genaue Position auf See festzustellen und sicherzustellen, dass das Schiff auf dem richtigen Kurs bleibt.
Eine Pinne ist ein Steuerhebel, der direkt mit dem Ruder eines Segelbootes oder kleinen Motorbootes verbunden ist. Sie wird von Hand bewegt, um die Richtung des Fahrzeugs zu steuern. Durch Bewegen der Pinne nach links oder rechts wird das Ruderblatt entsprechend ausgerichtet, wodurch das Boot in die gewünschte Richtung gelenkt wird. Die Pinne ist eine einfache und effektive Methode der Steuerung, die vor allem bei kleineren Wasserfahrzeugen verbreitet ist.
Die Plicht auf einem Boot ist ein speziell gestalteter Bereich des Decks, der für die Steuerung vorgesehen ist. Die Plicht befindet sich in der Regel im hinteren Teil (Heck) des Bootes, nahe dem Steuerstand oder Cockpit. Bei kleineren Booten kann sie auch in der Mitte oder weiter vorne angeordnet sein.
Eine Spring ist eine spezielle Art von Festmachleine, die verwendet wird, um ein Schiff seitlich am Kai oder an einem anderen Liegeplatz zu sichern. Im Gegensatz zu den Vor- und Achterleinen, die das Schiff nach vorne und hinten sichern, verhindert die Spring das Vorwärts- oder Rückwärtsdriften des Schiffes.